Über all dem stehen die Amtsklugheit und die theologische Kunstfertigkeit der Pfarrerinnen und Pfarrer, die ihnen helfen, die Geister zu unterscheiden. Das Evangelium predigen und die biblische Botschaft danach auslegen, „was tatsächlich Christum treibet“, ist das Ziel der pfarramtlichen Tätigkeit, wie es Martin Luther in seiner Vorrede zum Neuen Testament 1522 formuliert hat. Die Institution Kirche hat nach reformatorischem Verständnis weder ein alleiniges kirchliches Lehramt, noch können die Gläubigen sich auf die Verbalinspiration der Bibel berufen. Vielmehr ist es die Aufgabe der Pfarrerinnen und Pfarrer, die Bibel für die heutige Zeit verständlich auszulegen und so den Glauben lebendig zu halten.